500 g glattes Mehl
Salz
3/8 l heißes Wasser
200 g Butter
½ kg Kerschen (= Kirschen)
Zucker nach Belieben
- Das Mehl in eine Schüssel geben, salzen, 3/8 l heißes Wasser darüberschütten.
- Mit einem Kochlöffel zu einem Teig verrühren.
- In einer Pfanne Butter erhitzen, den Teig dazugeben und über dem Feuer lange stampfen. Dazu wird im Ennstal ein sogenannter Muasa verwendet, das ist eine Art eiserne Schmarrenschaufel. Bei der Zubereitung muss man geduldig sein, es dauert ungefähr 15 Minuten, bis das Miasl eine schöne goldene Farbe hat und bröselig ist.
- Dann die Kirschen dazugeben und weiter rühren, bis die Kirschen heiß sind. Nach Belieben zuckern.
- Man kann das heiße Wasser durch heiße Milch ersetzen, dann wird das Miasl etwas feiner, das ist Geschmacksache.
Ein Holzknechtessen. Dieses Rezept hat uns die gebürtige Steirerin Astrid Tritscher aus Gemmersdorf zur Verfügung gestellt. Kerschmiasl war ein typisches Holzknechtessen, das sie von ihrem Ennstaler Großvater noch kennt. Holzknechte waren früher die ganze Woche unterwegs: So lange es keine Autos oder Motorräder gab, gingen sie am Sonntag Nachmittag „in den Schlag“ und kamen erst am Samstag wieder heim – Mehl, Salz, Schmalz, Brot und Speck nahmen sie in einem Rucksack mit. Vogelkirschen gab es fast in jedem Wald, später im Sommer wurden Schwarzbeeren zum Miasl gegeben. Und wenn es weder Kirschen noch Schwarzbeeren gab, hat man das Miasl, das sehr an Mehlsterz erinnert, einfach so gegessen, „lauter“. Statt Butter wurde früher Schmalz verwendet – aber das wäre uns heute wohl zu deftig.
