Kriecherlmarmelade

1 kg blaue oder gelbe Kriecherl
500 g Gelierzucker 1:2

  • Marmeladegläser und Schraubverschlussdeckel reinigen und auskochen.
  • Die Kriecherl in einer Rein aufkochen lassen, dabei öfter umrühren, damit nichts anbrennt.
  • Die Masse ungefähr zwölf Stunden an einem kühlen Platz zugedeckt stehen lassen, dann mit einer flotten Lotte passieren oder durch ein Passiersieb streichen. Die Kerne bleiben zurück.
  • Den Gelierzucker unterrühren. Vier Minuten kochen lassen, dann in die vorbereiteten Marmeladegläser füllen, verschließen und auskühlen lassen.

Die Frage, nach dem Unterschied zwischen Kriachilan und Ziwilan, wie wir sie im Lavanttal nennen, ist nicht leicht zu beantworten.

Typisch für Kriecherl ist die Wurzelbrut, es können sich ganze Hecken aus gleichartigen Pflanzen entwickeln. Die runden, 2-3 cm großen dunkelblauen oder gelben Früchte lassen sich nicht entsteinen.

Die Ziberl, die seit der Jungsteinzeit nachgewiesen werden, sind eher wie Schlehen, an den jungen Trieben sitzen manchmal Dornen. Bereits Hildegard von Bingen unterscheidet die „Gartenschlehen“ von den Kriecherln. Ziberl sind gerbstoffhaltig, daher leicht herb im Geschmack. Sie sind deutlich kleiner als Kriecherl und oval, sie können blau, schwarz, blaurot, grüngelb oder gelb sein. Zieberl sind recht selten geworden, auch die Bestände der Kriecherl gehen stark zurück.

Kriecherlmarmelade hat einen sehr feinen, fruchtigen Geschmack. Veronika Asprian berichtet, dass ihre Großmutter entsteinte, getrocknete Kriecherl und Zieberl zum Kletzenbrot gegeben hat.


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