Dampfnudeln wurden früher oft gegessen – in manchen Haushalten jeden Samstag. Sie waren aber auch eine beliebte Fastenspeise: Der Boden einer großen Rein wurde mit Wasser bedeckt, Stroh kam hinein, der Teig wurde in ein Leinentuch gegeben und auf das Stroh gelegt und bei geschlossenem Deckel angekocht, bis es dampfte. Dann wurde die Rein vom Feuer genommen, fest in Decken gepackt und der Teig garte den ganzen Vormittag vor sich hin. Energieeffizient und zeitsparend! Zu Mittag war das Essen fertig. In einem handgeschriebenen alten Kochbuch stand beim Rezept: „eine Kärntner Nationalspeise“.
½ Würfel frische Germ
⅛ l Milch
¼ kg griffiges Mehl
50 g Butter
1 Ei
30 g Zucker
Salz
Honigbutter
100 g Butter
120 g Honig
- Germ mit etwas Milch und 2 EL Mehl zu einem Dampfl verrühren, zudecken und gehen lassen.
- Die Butter zur Milch geben und erwärmen, bis die Milch lauwarm ist.
- Mehl, Dampfl, Milch mit Butter, Ei, Zucker und Salz verkneten, bis der Teig Blasen wirft, glänzt und sich von der Schüssel löst.
- Zugedeckt an einem warmen Platz gehen lassen. Den Teig noch einmal kneten und eine große Kugel formen.
- Ein sauberes Baumwoll- oder Leinentuch in einen Dampfeinsatz legen. Das Teigstück hineingeben und einen gut schließenden Deckel daraufgeben.
- Den Teig über Dampf bei guter Hitze mindestens eine Stunde garen, dabei geht er sehr stark auf.
- Wenn der Dampfnudel fertig gegart ist, wird er auf einen großen Teller gegeben, mit einem starken Küchenfaden in Keile geschnitten und mit in Butter lerlassenem Honig und warmer Tunkmilch gegessen.
